Bundestagsabgeordneter für vier Tage

Die verschiedenen Parteien hießen lediglich anders, z.B. statt SPD, APD (Arbeiterpartei Deutschland). Ansonsten wurde sich an die Realität gehalten. Man bekam einen Lebenslauf und eine vorgegebene Partei. In welcher Partei man war, entschied das Alphabet. Jemand, dessen Name mit A anfängt landete in der KVP (Konservative Volkspartei). Ich hingegen war in der ÖSP (Ökologische Soziale Partei) und stellte einen 47 Jahre alten Biologen dar. Einige mussten deshalb ihre politische Einstellung um 180 Grad drehen. So musste ein Teilnehmer, der sich in der Realität eher links orientierte, einen konservativen Politiker darstellen. Dies war allerdings sehr interessant, da man nun auch die „Gegenseite“ besser kennen lernte. In den einzelnen Parteien musste nun zunächst der Fraktionsvorsitzende gewählt werden. Wir in der ÖSP hatten eine Doppelspitze. Als der Vorstand feststand, wurden wir verschiedenen Ausschüsse zugeteilt. Denn es gab vier Gesetze, die bearbeitet werden mussten. Ich war im Ausschuss, der sich mit Biosprit befasste. Nachdem die Strategie der Partei klar war, musste man diese in einer Diskussion verteidigen. Das war zuweilen ziemlich anstrengend, da die Koalition (APD und KVP)zusammenhielt und die Opposition überstimmte. Am letzten Tag wurden dann im Plenarsaal die Reden gehalten und für oder gegen die Gesetze gestimmt. Wir als Opposition verloren allerdings in allen 4 Gesetzen. Daran konnte auch meine Rede nichts mehr ändern. Das Planspiel endete dann mit einer Podiumsdiskussion, zu der auch „reale“ Politiker, wie Guido Westerwelle und Gregor Gysi erschienen. Ich hatte danach noch ein Gespräch mit Katja Mast(SPD-Bundestagsabgeordnete, Pforzheim/Enzkreis), die mich auch zu diesem Planspiel eingeladen hatte. In unserem Gespräch ging es um bessere Bildung und ähnliche Themen.

Lukas Wälde (Willy-Brandt-Realschule 10a 2008/09)

© WBRS 2024