Einblicke in Berliner Politikbetrieb


Dieser Bericht fasst die Eindrücke und Erkenntnisse der politischen Demokratie- und Informationsfahrt nach Berlin zusammen, die von der SPD-Bundestagsabgeordneten Katja Mast organisiert wurde. Ziel der Reise war es, den Teilnehmenden einen Einblick in die politische Arbeit auf Bundesebene zu geben und den Dialog über aktuelle gesellschaftliche und politische Themen zu fördern. Von der Willy-Brandt-Realschule nahmen Milena Singer, Liliana Lichtenwald. David Sadlowski und ich selbst (Florian Adam) daran teil. Im Folgenden werden die Programmpunkte, die behandelten Themen und die zentralen Erkenntnisse der Reise dargestellt.


Anreise und erster Abend (30. Oktober)
Die Anreise der Gruppe erfolgte am Mittwoch, den 30. Oktober. Nach der Ankunft am frühen Abend stand ein gemeinsames Abendessen auf dem Programm, das Gelegenheit bot, sich und Frau Mast näher kennenzulernen.

Besuch des Bundestages und weiterer Institutionen (31. Oktober)
Der Donnerstag, der 31. Oktober, begann mit dem Besuch des Bundestages und umfasste ein dichtes Programm. Von 9:30 Uhr bis 12:30 Uhr war die Gruppe im Reichstagsgebäude. Zu Beginn führte ein Mitarbeiter des Bundestages die Teilnehmenden in den Plenarsaal, wo ein ausführlicher Vortrag über die Arbeitsweise des Parlaments und die verschiedenen Abläufe einer Plenarsitzung stattfand. Die Gruppe erhielt Einblicke in die Arbeit der Abgeordneten, die Bedeutung der Fraktionen und die Aufgaben der Ausschüsse. Anschließend fand im Reichstagsgebäude ein persönliches Gespräch mit Katja Mast statt.
In einer offenen Diskussion berichtete Frau Mast über ihre Aufgaben als Bundestagsabgeordnete, ihren Werdegang und ihre Standpunkte zu aktuellen politischen Themen. Danach versammelte sich die Gruppe für einen Fototermin auf der Dachterrasse des Reichstagsgebäudes, das einen beeindruckenden Blick über Berlin bot.
Nach einer Mittagspause teilte sich die Gruppe in zwei Untergruppen. Eine Gruppe besuchte das Futurium, ein Museum, das sich mit zukünftigen Technologien, Innovationen und nachhaltigen Konzepten beschäftigt. Die interaktive Ausstellung bot viele Anknüpfungspunkte zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen und inspirierte zum Nachdenken über die Zukunft von Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft. Die zweite Gruppe besuchte das Bundeskanzleramt, wo sie einen Überblick über die Arbeitsweise der Bundesregierung und die Funktionsweise der verschiedenen Ministerien erhielt. Beide Besichtigungen erweiterten das Verständnis der Teilnehmenden für die Arbeit politischer Institutionen in Deutschland. Den Abend konnten die Teilnehmenden individuell gestalten und nutzen, um Berlin eigenständig weiter zu erkunden.

Stadtrundfahrt und Gedenkstättenbesuche (1. November)
Am Freitag, den 1. November, stand eine umfassende Stadtrundfahrt auf dem Programm. Von 9:15 Uhr bis 11:30 Uhr führte ein ortskundiger Stadtführer die Gruppe durch Berlin und erläuterte die historische und architektonische Bedeutung zahlreicher Gebäude und Denkmäler, darunter das Brandenburger Tor, das Regierungsviertel und die Überreste der Berliner Mauer. Die Tour ermöglichte den Teilnehmenden, Berlin aus einem historischen und kulturellen Blickwinkel kennenzulernen.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen besuchte die Gruppe das Auswärtige Amt, wo sie in einem Informationsgespräch mehr über die Außenpolitik Deutschlands und die Aufgaben des diplomatischen Dienstes erfuhren. Die Teilnehmenden zeigten großes Interesse an aktuellen internationalen Beziehungen und erhielten Antworten auf Fragen zu diplomatischen Herausforderungen und aktuellen Krisen.

Am Nachmittag um 15 Uhr besuchte die Gruppe das „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“. In Stille und Reflexion gedachten die Teilnehmenden den Opfern des Holocausts. Der Besuch führte das Grauen des NS-Regimes eindrücklich vor Augen und hinterließ einen tiefen Eindruck. Direkt im Anschluss wurde die Gruppe von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr durch die Gedenkstätte des deutschen Widerstands geführt. Die intensive Führung thematisierte die verschiedenen Widerstandsbewegungen gegen das NS-Regime und würdigte die Menschen, die ihr Leben im Kampf gegen die Diktatur riskierten. Hier lernten die Teilnehmenden von mutigen Persönlichkeiten und Gruppierungen, die sich trotz großer Gefahr gegen die nationalsozialistische Herrschaft stellten. Die Führung regte zum Nachdenken über den Wert von Mut und Verantwortung in schwierigen Zeiten an.

Abreise (2. November)
Am Samstag, den 2. November, trat die Gruppe nach einem ereignisreichen Aufenthalt die Heimreise an.

Reflexion
Die Berlinfahrt mit Katja Mast war für mich eine richtig tolle Erfahrung. Es war spannend, den Bundestag und das Reichstagsgebäude aus nächster Nähe zu erleben, vor allem den Plenarsaal zu sehen, wo die Abgeordneten Entscheidungen für ganz Deutschland treffen. Das Gespräch mit Frau Mast fand ich besonders interessant, weil sie uns von ihrer Arbeit erzählt hat und wir ihr auch eigene Fragen stellen konnten. Am meisten beeindruckt haben mich aber die Gedenkstätten, wie das Denkmal für die ermordeten Juden und die Gedenkstätte des deutschen Widerstands. Das hat uns nochmal bewusst gemacht, wie wichtig Demokratie und Menschenrechte sind und wie gefährlich es ist, wenn Menschenrechte nicht geachtet werden. Insgesamt hat mir die Fahrt sehr viele neue Einblicke gegeben und mich zum Nachdenken gebracht. Ich fand die Informationsfahrt sehr gut, weil ich viel Lehrreiches mitnehmen konnte. Wenn es wieder so eine ähnliche Fahrt geben wird, wäre ich auf jeden Fall gerne dabei.

von Florian Adam (Klasse 10b)

Die Besuchergruppe auf der Dachterrasse des Reichstags. Liliana, Milena, Florian und David (v.l.n.r.) vor dem Reichstag
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