Theater gegen Extremismus

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Die beiden Hauptdarsteller entwickeln sich während des Stückes in verschiedene Richtungen und dennoch in dieselbe. Durch die verschiedenen und extremen Meinungen, die gegensätzlicher nicht sein könnten, verändert sich auch ihre Freundschaft. Als sich die Beiden nach einer längeren Zeit wiedersehen, kommt es zu einem heftigen Streit, der damit endet, dass sie sich übel beschimpfen und aufeinander losgehen. Durch die gegensätzliche Radikalisierung scheint kein konstruktives Gespräch mehr möglich zu sein.
Das Stück sollte den Schülerinnen und Schülern die Strategien näherbringen, mit denen radikale Gruppierungen versuchen, die Jugendlichen für sich zu gewinnen. Das Ziel des Projekts war es, die Jugendlichen gegen extremistische Tendenzen stark zu machen und sie zur Selbstreflexion und Selbstkritik anzuregen, um sich auf die vielversprechenden und auf den ersten Blick sinnstiftenden Verlockungen nicht einzulassen.
Dass sich jeder Mensch einmal alleine fühlt, nach Antwort oder dem Sinn des Lebens sucht, ist klar. Das Stück bringt deutlich zum Ausdruck, dass es jedoch niemals eine Lösung sein kann, sich auf eine bestimmte Meinung zu versteifen und sich von seiner Persönlichkeit, den eigenen Werten und Moralvorstellungen zu entfernen, um Teil einer bestimmten Gruppe zu sein. Ebenso wurde deutlich, dass Freundschaften, die auf einer einzigen Ideologie und radikalen Einstellungen beruhen, kritisch hinterfragt werden sollten.
Ich freue mich sehr, dass die Jugendlichen der Willy-Brandt-Realschule die Chance hatten, sich mit dem überaus wichtigen Thema zu beschäftigen und mit dem Theaterstück einen Unterricht der besonderen Art miterleben durften.

Verena Gläser, Schulsozialarbeiterin vom Verein miteinanderleben
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