Sportunterricht in Corona-Zeiten

Inzwischen kommt jeden zweiten Dienstag die halbe Klasse zu ihr in den Sportunterricht, die andere Hälfte darf ausschlafen. Ein Modus, den man so gewählt hat, um die Abstände gut einhalten zu können und im Infektionsfall eine mögliche Quarantäne für alle zu verhindern. In der Gruppe seien fast alle untereinander befreundet und würden am Nachmittag sowieso miteinander abhängen, sagt Eigner. Sie ist mit ihrem Angebot nicht die einzige an der Königsbacher Realschule. Alle Sportlehrer würden versuchen, etwas Kreatives auf die Beine zu stellen, „jeder auf seine Art und Weise“, erklärt Yvonne Körner, die die Sport-Fachschaft leitet.

„Es kommt immer auf die Rahmenbedingungen an, was gemacht wird.“ Wenn die Sportstunden am Rand liegen und die Klassen geteilt werden können, ist Vieles möglich. Wenn das nicht geht, wird draußen gelaufen. Früher im Winter unvorstellbar, inzwischen aber Normalität: Die Schüler seien informiert und zögen sich entsprechend an. „Es gab bisher nur einen Tag, an dem ich mit meinen Siebtklässlern nicht raus konnte“, erzählt Körner. Sie und die anderen Sportlehrer sind froh, dass sie ihren Unterricht wieder in Präsenz anbieten dürfen. Denn trotz der Bewegungsangebote per Videokonferenz haben sie gemerkt, dass die körperliche Leistungsfähigkeit der Schüler in den Lockdowns stark zurückgegangen ist. Als anschließend eine Zeitlang Wechselunterricht stattfand, gab es anstelle von Sportstunden normalen Unterricht in den Hauptfächern. Klar, dass da die Bewegung auf der Strecke geblieben ist. Doch seit dem Sommer startet man wieder durch – und macht, was geht. Die Schüler freut es. Eigners Achtklässlerinnen finden vor allem die Abwechslung gut: „Im Sportunterricht geht es immer um etwas anderes und man darf ein bisschen mitbestimmen.“ Das Engagement ihrer Lehrerin wissen sie zu schätzen. Aber sie merken auch, was alles noch nicht geht: „Wir müssen viel Abstand einhalten und dürfen auch nicht alle Spiele machen.“ – Nico Roller
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