Beeindruckt vom rasanten Tempo an den Schreibmaschinen sagte Schulleiter Dieter König in seinen Begrüßungsworten, „seit Pisa erleben wir eine unglaublich erhöhte Taktzahl. Heute heißt das Zauberwort aber Entschleunigung. Heute sind wir nicht wegen der Noten hier, sondern um ein kunterbuntes Programm zu erleben.“ Und das wollten nicht nur Königs mit viel Beifall begrüßter Vorgänger Dieter Lang, sondern auch einige hundert Besucher in der hoffnungslos überfüllten Aula des Bildungszentrums.

Unter dem Motto „Schulhaus Kunterbunt“ hatten sich Schüler aller Altersklassen einiges einfallen lassen, sammelten mit spürbarem Lampenfieber erste „Bühnenerfahrung“ oder bewegten sich wie alte Hasen im Rampenlicht vor einem begeisterungsfähigen Publikum. Die Beiträge reichten von einem Medley aus Klassik und Pop am Flügel, womit Natalie Berchtold (Kl. 10b) das Schülerprogramm einleitete, über Gedichte, verschiedene Band-Beiträge, wie den der „Girls Band“ mit ihrem eigenen, energisch dargebotenen Stück, oder der Schulband, die mit „Dear Mr. President“ kritische Fragen an diesen richtete. Schulleiter König hatte Leitung und Bass in der Hand und für die erkrankte Bassistin Leonie Geisler sprang kurzerhand ihr Vater ein. Es gab etliche Showtänze, wie Rock’n Roll, bei dem sich anwesende Großmütter wehmütig an ihre Jugendzeit und schwingende Röcke erinnerten, sowie hippen Streetdance und nicht zuletzt einen Tanz der das ganze Jahr über fliegenden Ersinger Fledermäuse. Von deren „Minigarde“ drücken etliche Mitglieder in Königsbach die Schulbank, und es gelang ihnen ihre Schulkameraden – selbst die Jungs - zu einem sichtbar geübten Programmpunkt zu animieren.

André Schleicher (9a) verblüffte trotz Krücken mit „Beatbox“, das heißt, er produzierte originelle Töne allein mit dem Mund, imitierte Schlagzeugsoli, dass man über sein Lungenvolumen nur staunen konnte. Fünftklässler bauten Menschenpyramiden, so hoch es die Bühne zuließ und vier Achtklässlerinnen zeigten ihr Können beim Bodenturnen, das nicht allein vom Turnunterricht in der Schule kommen kann. Als Überraschungsgast begeisterte Bianca Odenwald, die nach ihrem Schulabschluss an der WBR nun eine Ausbildung zur Tänzerin und Tanzlehrerin absolviert, und mit Simon, einem Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums, einen Tanzpartner gefunden hat. Bevor die Band unter Leitung von Dieter König zum Abschluss passend „All things will come to an end“ spielte, richtete König Dank an die Klasse 6c, die das Catering in der Pause übernommen hatte, an die Moderatorinnen Madeleine und Kim, an David, den Nummernboy auf dem Einrad und an die Mitglieder des „Damenmanagements“, die „flexibel, kreativ, mutig und beinahe grenzenlos belastbar“ für die Organisation der Veranstaltung zuständig waren. ufa