So begann die Unplugged-Band der Gastgeber mit den aktuellen Hits „Bubbly“ von Colbie Caillat und „Dear Mr. President“ von Pink, wobei es den jungen Musikern in schöner Abstimmung von zwei Westerngitarren, E-Bass und Sängerinnen gelang, den Originalen recht nahe zu kommen. Mit Bläsersatz, Querflöte und kompletter Rockbesetzung klangen „Hypocrite“ vom Salzach-Gymnasium in Maulbronn danach schon merklich kräftiger und rockiger.
Die Pennäler wiesen mit Songs wie „Lasse reden“ von den Ärzten und Herbert Grönemeyers Deutschrockklassiker „Alkohol“ auf ihr breites, generationenübergreifendes Reportoire hin. Das versprochene Soundgewitter lieferte dann die Band „Disturbia“ von der Ludwig-Uhland-Realschule Heimsheim, die mit Eigenkompositionen im Stil von Metallica und Lamb of God die Aula zum Beben brachte.
Begeistert vom Festival zeigte sich Musiklehrer Bernd Kühlwein: „Super Stimmung – das schreit nach Willyholung.“ Mit jugendlicher Frische, sechs Frontladies und Stücken von Green Day, Pink, Avril Lavigne und dem abschließenden Bryan-Admans-Knaller „Summer of 69“ sorgte „High Voltage“ (RS Rutesheim) für gute Laune, wobei als „Oldie“ am E-Bass Musiklehrer Andreas Serr ordentlich zum Groove beitrug.
Die fünf 14 bis 15-jährigen Pennäler von „Hypocrite“ (Gymnasium Maulbronn) dagegen coverten ihre eigenen Lieblingsbands, wie die Ärzte, die Sportfreunde Stiller, die Toten Hosen und Revolverheld.
Mit klarem Sound aus Keyboard, E-Gitarren, Bass und Schlagzeug zeigten sie sich auch dem Schmusesong „Never say Goodbye“ von Bon Jovi gewachsen. Bevor zum Abschluss des Festivals die Gastgeberband „Adapter“ in die Saiten griff, ließ Neuntklässler André Schleicher mit einer „Beatbox“-Einlage das Publikum staunen, darunter – wacker auch dem übrigen Soundgewitter standhaltend - Bürgermeister Bernd Kielburger, Direktor Roland Kröner und dessen Stellvertreter Rainer Geschwindner vom benachbarten Lise-Meitner-Gymnasium (LMG).
Eher ruhig ging „Adapter“ das Finale an, mit dem Sixties-Klassiker „Riders on the Storm“ (Doors), wobei Sologitarrist Yanek Aman (9A LMG) quasi als Tüpfelchen auf dem „i“ bei seinem Gitarrensolo mit dem Instrument über dem Kopf an Altmeister Jimi Hendrix erinnerte. Richtig punkig wurde es schließlich, nachdem die bestens gelaunte Frontfrau Lisa Kofler als Specialguest noch Ex-Bandmitglied Etienne „Edi“ Zimmermann auf die Bühne holte, um gemeinsam Basket Case von Green Day zum Besten zu geben.
Dass man sich um die Zukunft der Gastgebertruppe keine Sorgen machen muss, zeigte die fabelhaft den E-Bass zupfende Siebtklässlerin Leonie Geisler sowie Babette Gawlick (Klasse 9D), die bei „Durch die Nacht“ von Silbermond ihr Debüt als Sängerin gab. Schlechthin zeigten die Bandmitglieder eine instrumentale Vielseitigkeit. Nicht nur Bandleader und Rektor Dieter König wechselte munter zwischen Gitarre, Bass und Piano, auch Gitarrist Top Malter zeigte beim abschließenden Zugabesong „Hate to say I love you so“ von den „Hives“, dass er das „Slapping“ auf dem E-Bass meisterhaft beherrscht. Getragen von einem sicheren Schlagzeugfundament (Jonas v. Butler 9B), differenzierten und gekonnten Übergängen zwischen den Stücken, stellten die Mitglieder der Gastgeberband unter Beweis, dass sie in diesem Jahr nochmals merklich dazugelernt haben.
Schulleiter Dieter König freute sich über den friedlichen Verlauf des Abends, dankte den Sponsoren aus dem örtlichen Bäcker-, Metzger- und Bankgewerbe und versprach auch fürs nächste Jahr wieder „Pop und Punk bei Willy-Brandt“. Darüber hinaus freue sich die Schule auf das „Goldene Mikrofon“, das ihr vom Popbüro Baden-Württemberg im Juli für ihre hervorragende schulmusikalische Arbeit verliehen wird. „Vielleicht überreicht uns ja Xavier Naidoo in Mannheim persönlich die Urkunde“, hofft König. ufa