„Wie Schachspielen mit Bewegung“

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Ihr Leiter ist Sebastian Mazowiec. Er ficht, seit er sieben Jahre alt ist, hat etliche Erfolge gefeiert und war sogar schon niedersächsischer Landesmeister. „Ich habe daran irgendwie mein Herzblut verloren“, sagt er lächelnd. Seit er 16 Jahre alt ist, trainiert er andere Fechter und hat sogar schon eine Fechterin auf den Weltcup vorbereitet. Es mache ihm großen Spaß, sein Wissen weiterzugeben und zu sehen, wie seine Schüler immer besser werden, meint Mazowiec. Kein Wunder, dass er sich gerne dazu bereit erklärt hat, die Fecht-AG der Realschule zu leiten. Jeden Montagnachmittag wird in der Sporthalle anderthalb Stunden lang intensiv trainiert. Zuerst wärmen sich die Schüler auf und dehnen sich. Dann folgen ein paar Trockenübungen, um die Beinarbeit zu trainieren. Und erst dann geht es an die Waffen, das eigentliche Fechten beginnt.
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Die Regeln sind zwar einfach: Wer den Gegner zuerst trifft, erhält einen Punkt. Aber der Umgang mit dem ungewöhnlichen Sportgerät ist es nicht: Die Degen bringen fast ein Kilogramm auf die Waage und es dauert fast ein Jahr, bis man nur die Grundtechniken fehlerfrei beherrscht. Eine halbe Ewigkeit. „Aber so lernen die Schüler, dass nicht alles immer sofort funktioniert“, meint Mazowiec. Durchhaltevermögen ist also gefragt. Aber beim Fechten spielt auch Disziplin eine große Rolle. Und Höflichkeit. „Das Grüßen vor dem Kampf ist so wichtig, dass man für das Unterlassen des Grußes Punkte abgezogen bekommt und sogar disqualifiziert werden kann“, weiß Mazowiec. Für ihn ist Fechten „wie Schachspielen, nur mit Bewegung“. Man muss mit dem Kopf bei der Sache sein, immer volle Konzentration zeigen. Denn wenn man einen Fehler macht, folgt die Strafe auf dem Fuß: Der Gegner erzielt einen Treffer. Apropos: Wie ist das eigentlich, wenn man vom Degen am Körper getroffen wird? „Man spürt es schon“, meint Mazowiec lächelnd. Die Waffen geben zwar ein bisschen nach, aber sie sind trotzdem aus Stahl. Da gibt es schon mal den einen oder anderen blauen Flecken. Trotzdem: „Das Verletzungsrisiko beim Fechten ist geringer als beim Fußball“, sagt Mazowiec. Dass nichts passiert, dafür sorgt unter anderem eine solide Schutzkleidung. Sie besteht aus einem Kevlar-Material, das auch in kugelsicheren Westen verarbeitet ist. Da kommt kein Degen durch.
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Zudem achtet Mazowiec im Training penibel darauf, dass seine Schüler nicht leichtsinnig mit den nicht ganz ungefährlichen Waffen umgehen. Momentan stehen die Schüler in Königsbach noch ganz am Anfang. Aber wenn sie ein wenig weiter sind, könnte Mazowiec sich durchaus vorstellen, mit ihnen an Turnieren teilzunehmen. „Jetzt lassen wir es aber erst einmal langsam angehen“, meint er. Das Schlimmste sei nämlich, die Schüler unter zu großen Druck zu setzen. Schließlich muss Sport auch Spaß machen. Und den haben die Königsbacher Realschüler zweifelsohne. „Es ist eben ein Sport, den nicht jeder macht“, meint die zwölfjährige Beatrice. Dem hat Mazowiec nichts hinzuzufügen. - Nico Roller / Fotos: Roller
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