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Exkursion zum ehemaligen KZ Natzweiler-Struthof

Exkursion zum ehemaligen KZ Natzweiler-Struthof – Ein Ort des Gedenkens und der Mahnung

Folgende Inschrift findet sich auf einer Gedenktafel in der Eingangshalle des Bahnhofs Rothau:„Von 1941 bis 1944 passierten tausende Deportierte aller Nationen diesen Ort auf dem Weg insNazi-Konzentrationslager Natzweiler-Struthof. Erinnert euch an die Märtyrer für die Freiheit.“

Um diese Erinnerung zu bewahren, besuchten über 100 Zehntklässler der Willy-Brandt-Realschule am 12. November das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof und wurden dabei von ihren Geschichtslehrern durch die heutige Gedenkstätte geführt. Ursprünglich war der Ort ein beliebtes Ski- und Wandergebiet, wurde aber ab 1941 zum einzigen nationalsozialistischen Arbeitslager in Frankreich umfunktioniert. Das Lagergelände war durch Stacheldraht, Wachtürme sowie bewaffnete Posten gesichert. Eine Flucht war daher kaum möglich. Dennoch schafften im August 1942 fünf Häftlinge mit einem Auto zu fliehen, da sie sich in der Wäscherei zwei Offiziersuniformen besorgen konnten. Einer der fünf Flüchtigen wurde jedoch wieder aufgegriffen und vor den Augen aller Lagerinsassen am Galgen erhängt. Bis zu 6.000 Häftlinge, v.a. politische Gegner und Widerstandskämpfer, waren zeitgleich im Lager untergebracht. Sie mussten im Steinbruch roten Granit abbauen, während sie von SS-Wachmannschaften misshandelt wurden. Viele von ihnen starben durch die Misshandlungen, harte Arbeit, medizinische Experimente, Unterernährung und Krankheiten. Allein im Stammlager Natzweiler-Struthof wurden so etwa 3.000 Menschen getötet. Diese Verbrechen fanden unter Aufsicht des jeweiligen Lagerkommandanten statt, der mit seiner Familie in der danebenliegenden Kommandantenvilla samt Swimmingpool lebte. Mit dem noch heute erhaltenen Verbrennungsofen sollten die Spuren des Mordens beseitigt werden. Allerdings fielen oftmals mehr Leichname an, als beseitigt werden konnten. So lagen diese manchmal meterhoch im vorgesehenen Leichenkeller und einem weiteren Lagerraum. Besonders abstoßend: Mit dem Verkauf der Asche ihrer Opfer an die Angehörigen generierten die Nazi-Verbrecher zusätzliche Einnahmen. Nach den bedrückenden Schilderungen des Lageralltags im ehemaligen KZ Natzweiler-Struthofbesuchten die Zehntklässler Straßburg, was für das unter UNESCO-Weltkulturerbe stehende historische Stadtzentrum mit charakteristischen Fachwerkhäusern und der KathedraleNotre-Dame de Strasbourg bekannt ist.

von Bastian Karsch

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